Gleitsichbrillen - die Multitalente unter den Sehbehelfen

Eine Gleitsichtbrille ist ein Sehbehelf, der scharfes Sehen in unterschiedlichen Entfernungen ermöglicht. Sie hat als Mehrstärkenbrille mehrere Sehbereiche im Glas, die das genaue Sehen in verschiedenen Distanzen ermöglichen.
Das Gleitsichtglas wurde um 1950 vom französischen Ingenieur Bernard Maitenaz erfunden. Die erste Version kam als Varilux1 1959 auf dem Markt und im Jahr 2000 haben die deutschen Glaserzeuger Rodenstock und Carl Zeiss fast gleichzeitig die ersten individuell angepassten Gleitsichtgläser auf den Markt gebracht.Eine Gleitsichtbrille ist ein Sehbehelf, der scharfes Sehen in unterschiedlichen Entfernungen ermöglicht. Sie hat als Mehrstärkenbrille mehrere Sehbereiche im Glas, die das genaue Sehen in verschiedenen Distanzen ermöglichen.
Das Gleitsichtglas wurde um 1950 vom französischen Ingenieur Bernard Maitenaz erfunden. Die erste Version kam als Varilux1 1959 auf dem Markt und im Jahr 2000 haben die deutschen Glaserzeuger Rodenstock und Carl Zeiss fast gleichzeitig die ersten individuell angepassten Gleitsichtgläser auf den Markt gebracht.

Gleitsichtbrille – wann brauche ich eine?

Menschen mit einer Myopie - also Kurzsichtige - haben mit dem Älterwerden irgendwann das Problem: für das scharfe Sehen in der Entfernung brauchen sie eine Brille, zusätzlich aber wegen der Alterssichtigkeit (Presbyopie) benötigen sie beim Lesen Unterstützung durch eine Lesebrille. Die Alterssichtigkeit oder Altersweitsicht ist das Resultat, der mit den Jahren schwindenden Fähigkeit der Linse sich zu verformen und sich auf nahe Distanzen scharf zu stellen. Man spricht von der Abnahme der Akkommodationsfähigkeit.
Im Alter von 35-40 Jahren kann die Altersweitsicht störend werden, im Rahmen der Selbstbeobachtung sollten Sie besonders auf diese Anzeichen achten:

  • Im normalen Leseabstand können Sie nicht mehr lesen – die Arme werden „zu kurz“. Kann man das Manko beim Lesen durch die zweite Brille noch gut ausgleichen, gelingt das bei anderen Tätigkeiten schon schwerer. So merkt man beim Autofahren schnell, dass es schwierig wird den Überblick im Straßenverkehr zu behalten und gleichzeitig das Armaturenbrett scharf zu sehen.
  • Bei schlechten Lichtverhältnissen macht sich die Alterssichtigkeit zuerst bemerkbar, man sieht schlecht und ermüdet auch schneller.
  • Manche klagen auch über Kopfweh und Schmerzen im Nackenbereich.
  • Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle, im Herbst fällt vielen Betroffenen auf, dass sich ihre Sehleistung verschlechtert.

Neben der Sehkorrektur durch moderne Gleitsichtgläser gibt es noch die Möglichkeit Brillen mit bi- bzw. trifokal beschliffenen Gläsern zu verwenden.

Altersfehlsichtigkeit – wie kann man diese korrigieren?

Bei Bifokalbrillen gibt es einen Nah- und einen Fernbereich. Für das gute Sehen im mittleren Bereich muss näher an das Objekt herangegangen oder sich vom Objekt wegbewegt werden, um es im Fernbereich der Gläser genau erfassen zu können. Dieser zu überbrückende Abstand zum „scharf stellen“ beträgt 50 cm bis 2 m. Deutliches Sehen ist also oft nur durch die körperliche Mitarbeit und damit nicht spontan möglich. Im Brillenglas einer Bifokalbrille ist im unteren Bereich eine deutlich abgegrenzte eingeschliffene Zone für den Nahbereich sichtbar. Der Blickwechsel zum Fernbereich erzeugt einen Bildsprung, was besonders beim Treppensteigen oder Bordsteinüberwinden zu einer gefährlichen Stolperfalle werden kann. Bei Trifokalbrillen ist auf die gleiche Weise ein mittlerer Bereich eingearbeitet, das erleichtert zwar das Scharfsehen im mittleren Entfernungsbereich, die Probleme mit dem Bildsprung und der kurzzeitig verzerrten Widergabe der Umgebung bestehen aber hier im vermehrten Maß.
Gleitsichtgläser kommen dem natürlichen Sehen am nächsten. Bei diesen wird die Korrektur für den Nahbereich übergangslos im unteren Bereich der Brillengläser eingeschliffen. Im oberen Teil der Gläser ist der Fernbereich, für alles was sich in mehr als 2 m Entfernung befindet, angesiedelt. In der Mitte der Gläser liegt der mittlere Bereich für Distanzen von 50 cm bis zu 2 m (z.B. im Auto das Armaturenbrett, der Compterbildschirm, etc.). Darunter liegt der Nahbereich zum Scharfsehen, also alles was sich innerhalb von 50 cm befindet.

Die Vorteile von Gleitsichtbrillen

Zu dem ästhetischen Aspekt, dass die verschiedenen Sehbereiche nicht erkennbar in die Gläser eingearbeitet sind, kommen noch einige funktionale Vorteile hinzu:

  • Durch die verschiedenen Sehzonen ersetzt die Gleitsichtbrille mehrere Brillen.
  • Der Optiker kann die Brille durch die größenmäßige Gestaltung der Sichtfelder in den Gläsern individuell an unterschiedlichen Aufgabe und Sehbedürfnisse anpassen (z.B. Bildschirmarbeitsbrille, Autofahrbrille).
  • Der Übergang zwischen den einzelnen Sehbereichen ist fließend und es gibt keine irritierenden Bildsprünge.
  • Verschiedene Ursachen für Fehlsichtigkeit können gleichzeitig korrigiert werden (zusätzlich auch Astigmatismus).
  • Es gibt keine Einschränkung der Sehstärken. Gleitsichtgläser können an +/- 10 Dioptrien angepasst werden.

Nach einer meist kurzen Eingewöhnungszeit, in der manche von Schwindel und Kopfschmerzen geplagt werden, gewöhnen sich die Augen an die neue Brille. Der Aufbau der Gläser macht es nötig, dass sich der Kopf mit dem Blick mitbewegen muss. Bei der alleinigen Augenbewegung nach links oder rechts fällt der Blick durch den Unschärfebereich der Ränder des Gleitsichtglases. Bei der überwiegenden Zahl der Gleitsichtbrillenträger erfolgt dieser Lernprozess unwillkürlich und sehr rasch.
Gleitsichtgläser sind teurer als Einstärkengläser, ersetzen aber zumindest zwei Brillen und sind zudem funktionell und im Tragekomfort den „alten“ bifokalen Gläsern bei weitem überlegen.

Gleitsichtbrille vom Optikermeister

Vom Fachoptiker angepasste moderne Gleitsichtbrillen:

  • punkten mit einer kurzen Eingewöhnungszeit
  • ermöglichen stufenloses Sehen in allen Bereichen
  • können auf den individuellen Lebensstil angepasst werden (z.B. Sportler, Berufskraftfahrer)
  • haben dünne Gläser, die reflexminimiert sind
  • bieten Schutz vor blauem Licht und UV-Strahlung
  • gewähren auch in den Randbereichen der Gläser ungetrübte räumliche Wahrnehmung